Vererbung Ideopathische Epilepsie

Als Beispiel für eine Linie, die insbesondere hier in Deutschland immer wieder Nachkommen mit ideopathischer Epilepsie  gezeugt hat, wird die von Legacys Leader of the Band genannt. Er tritt als vererbender Hund in der Facebookgruppe „Register für Hunde mit Epilepsie“ mehrfach als Vater oder weiterer Ahne in Erscheinung und ist damit öffentlich gemacht.

 

Hier einige seiner Söhne und Töchter:

 

Legacys Leader oft he Band hatte, wenn man die unten genannte Quelle zugrunde legt, mit einigen Hündinnen einen regelrechten Passereffekt in Bezug auf die ideopathische Epilepsie. Diese Anpaarungen waren meist auch eng verwandtschaftlich, sprich hoch inzuchtbelastet. Aus diesen Eltern-Konstellationen gab es zahlreiche direkte oder weiter entfernte Nachkommen die entsprechend dort vermerkt sind. Hier seien die Nummern 13., 14., 22. und 26. aus der Facebookgruppe „Register für Hunde mit Epilpsie“ genannt. Man findet die entsprechende Liste in dieser Gruppe unter dem Punkt – Dateien – Australian Shepherd. Dort sind weitere Zusatzinfos zu dieser Linie. Auch etliche andere dort registrierte Hunde haben die entsprechenden Vorfahren in ihrer Ahnentafel.

 

Hier das Pedigree von Blackwoods Yellow Foot Paco und Jack Daniels of Blackwood. Diese beiden Vollbrüder hatten Einfluß auf viele Hunde aus der angesprochenen Epiliste.

 

COI 10 Generationen 28,24%

AL 89,69% 

Insgesamt sind es auf 10 Generationen 2046 mögliche Ahnen. Diese Hunde haben nur 211.

 

 

Hier die Analyse eines der Söhne von Legacys Leader oft he  Band der selbst ideopathische Epilepsie hatte:

Bodo of Blackwood

 

COI 10 gen: 27.54%    (geboren 1993)

Legacys Leader oft he Band: COI 10 gen: 9.65%    niedrig     (geboren 1988)

Fantasias Blackberry Winter: COI 10 gen: 29.76%    hoch

 

AL auf 10 Generationen  89,05%

Insgesamt sind es auf 10 Generationen 2046 Ahnen. Dieser Hund hat nur 224 Ahnen. 1822 Ahnen sind verschwunden weil andere doppelt bzw. mehrfach vorhanden sind. Der häufigste Ahne ist Harpers Old Smokey. Er kommt 93 x vor. Ich habe übrigens noch kein einziges Pedigree gefunden in dem Harpers Old Smokey nicht vorhanden war. Er ist einer der Gründerväter der Rasse. Und es sagt nichts über die Qualität von Harpers Old Smokey aus der für sich gesehen ein kerngesunder Hund gewesen sein mag oder auch nicht.

 

Man kann leicht erkennen dass Bodo of Blackwood eine Inzestverpaarung ist. Nach heutigem Stand der Vererbungslehre eine hochriskante Anpaarung für genetisch rezessive Erkrankungen.

Um das Gefährdungspotential nochmal deutlicher zu machen hier das Pedigree über nur drei Generationen vom 3 x vorkommenden Fieldmasters Three Ring Circus:

COI 10. Generation: 35,60 %     sehr hoch

AL 97,70 %, Vorfahren in 10 Generationen 47. Verlust von möglichen Vorfahren 1999

Da mag man jetzt behaupten dass das schon sehr lange her ist, aber hier wurden rezessiv krankmachende Gene sehr komprimiert. Insgesamt sind so gezogene Hunde ein Pulverfaß für rezessiv vererbbare Krankheiten die erst in Erscheinung treten wenn der Anpaarungspartner kein gleiches gesundes Gen zum Ausgleich zu bieten hat. Diese Gene schippern auch heute noch in der Showhundezucht zuhauf herum, denn die begründet sich zum allergrößten Teil auf der Flintridge-Linie. Ich behaupte damit nicht dass diese Ursprungshunde krank waren oder Krankheiten vererbt haben. Ich behaupte lediglich dass man die Nachkommen jedes X - beliebigen Hundes durch Inzucht auf sich selbst züchterisch ruinieren kann. Und die Gefahr wenn diese Gene weiterhin aufeinander treffen mag sich jeder selber ausmahlen.

 

Wie ihr selber der Liste in der Gruppe Register für Hunde mit Epilepsie entnehmen könnt ist einer der neueren sehr häufig vorhandenen Hunde Hearthside Touch The Sun. Vordergründig könnte man meinen er hätte mit vorgenannten Hunden nichts zu tun. Ein Blick in die Liste seiner Ahnen sagt was anderes. 

Die Liste in der Gruppe Register für Hunde mit Epilepsie ist auch heute (August 2024) noch einsehbar. Ich empfehle jedem Züchter das Risiko seiner Zuchttiere selbst zu beurteilen und entsprechend weiter zu verfahren. Auf alle Fälle sollte eine Anpaarung auf gemeinsame Epi-Vorfahren dringendst vermieden werden. Sowohl in der Show- als auch in den Arbeitslinien. Es finden sich genug Infos auf solche Hunde in dieser Liste. Die Linienzucht sollte generell nochmal überdacht werden.

Die auffallendste Linie in der Angelegenheit ist nun mal die Flintridge-Linie. Ich bezeichne sie so weil die meisten betroffenen Hunde diese Vorfahren komprimiert in sich tragen. Da hilft es auch nichts wenn die ersten 10 Generationen heutzutage diesen Namen nicht mehr beinhalten. Solange mit Partnern angepaart wird die aus der gleichen Ecke kommen, wird sich das Risiko nicht vermindern sondern weiter erhöhen.

Ich möchte dazu sagen dass es auch bei den Arbeitslinien, von denen es tatsächlich mehrere gibt, viele Probleme auftreten. Sowohl in Bezug auf Epilepsie als auch anderer rezessiv vererbbarer Krankheiten. Und auch in Bezug auf den Charakter, weil sie oftmals rein auf Hochleistung gezüchtet werden. Die Fälle innerhalb der Flintridge-Linie sind aber wesentlich häufiger.

Und ich möchte auch gleich anmerken dass ich mich so intensiv mit dem Thema befasst habe weil auch meine Zuchttiere welche sind die fast ausnahmslos Epiverwandtschaft in ihren Pedigrees haben. Ich versuche konsequent die Verdoppelung solcher Gene zu vermeiden. Da sie rezessiv sind und von beiden Elternteilen kommen müssen, fahre ich bisher mit dem Outcross sehr gut. Das ist natürlich keine absolute Garantie dass nicht auch was passieren kann. In der Zucht kann man niemals alles vorhersehen. Man kann nur versuchen das Beste draus zu machen.

Sehr interessant finde ich das Buch „Rassehundezucht“ von Univ. Doz. Dr. Irene Sommerfeld-Stur. Sie prophezeit den Hundezuchten, die nicht bald ihr Zuchtkonzept überdenken und auf die Selektion von äusseren Merkmalen beharren, ein Aus in nicht all zu ferner Zukunft. Als sehr verhängnissvoll sieht sie die übermäßige Benutzung von Populare Sires, sprich Zuchtrüden die sehr populär sind und zusammen mit ihren Nachkommen eine sehr breite Vermehrung erfahren. Die werden sich in späteren Generationen zwangsweise wieder selbst begegnen und verarmen die gesamte Population.

Deshalb muß ich genau die nicht haben die alle haben wollen. Und deswegen decken meine eigenen Rüden sehr wenig ausserhalb meiner eigenen Zuchtpopulation. Und deswegen werden meine Nachzuchten nicht massenweise in die Zucht verkauft. Genetische Verarmung ist der Tod der Rassen.